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. Im Gegensatz zum streng burschikosen Stil der 20er Jahre setzte sich im Laufe der 30er Jahre allmählich eine zunehmend verspieltere, romantische Note bei Handtaschen durch. Der Einfluss des Art Deco mit seinen geometrischen Formen und Mustern blieb jedoch noch eine ganze Weile vorherrschend. . .
. Die Handtaschen waren weiterhin meist klein und leicht. Neue synthetische Kunststoffe wie Bakelit fanden zunehmend Verwendung, da diese Materialien billiger waren und der sinkenden Kaufkraft der Bevölkerung im Zuge der Weltwirtschaftskrise Rechnung trugen. .
. Nach wie vor war die Unterarmtasche das vorherrschende Modell. Selbst Taschen mit Henkeln wurden bevorzugt unter dem Arm getragen. Allerdings wurden diese Taschen, die meist aus Stoff oder Leder gearbeitet waren, im Verlaufe der 30er Jahre immer größer und hatten oft Reißverschlüsse. Es gab Modelle sowohl mit als auch ohne Trageschlaufen für Finger oder Hand - auch bei den Abendtaschen, die, wenn sie Schlaufen hatten, selbst beim Tanzen mit sich geführt werden konnten. .
. Rahmentaschen bekamen nun oft weichere, bauschig ausladende Formen und waren meistens mit einem Henkel versehen. Insgesamt herrschte aber besonders ab Mitte der 30er Jahre eine enorme Formenvielfalt vor. Erlaubt war, was gefiel. .
. Wer es sich leisten konnte ließ sich seine Taschen, Hüte und/oder Schuhe speziell aufeinander abgestimmt anfertigen.Weniger Betuchte griffen auf die Angebote der großen Versand- und Kaufhäuser zurück, die bisweilen auch komplett aufeinander abgestimmte Ensembles anboten. Durch die steigende Verwendung von Imitaten und Kunststoffen konnten man dort oft besonders günstig einkaufen. . Sears & Roebuck 1939 den Kundinnen angeboten. . . Ende der 30er Jahre wurden die Taschen größer und die Trageriemen länger. Insbesondere die Designerin Elsa Shiaparelli führte mit ihren neuen Modellen die Schultertasche in die Damenwelt ein. Schon bald von der berufstätigen Frau wegen Ihrer praktischen Vorzüge geschätzt, sollte diese Art von Taschen in der folgenden Kriegszeit einen großen Siegeszug erleben. .
. Während die Handtaschen am Tage nur dezent dekoriert waren, bestachen die Abendtäschchen durch überschwenglichen Zierat. Kuverts und Rahmentaschen wurden mit Perlen, Pailletten und Stickereien reich verziert. Es gab auch Modelle, die vollständig aus Plastik bestanden. .
. Aus der Mode kamen im Laufe der 30er Jahre die Jahrzehnte lang beliebten Handtaschen aus Metallnetz, die aber in den 50er Jahren noch einmal ein Comeback erleben sollten. .
. Für die zunehmende Möglichkeit der breiten Bevölkerungschicht zur Freizeitgestaltung (ob beim Sport, Strand, etc.) wurden gerne große Leinentaschen und Beutel oft auch aus neuen synthetischen Materialien verwendet, in denen man die notwendigen Dinge gut verstauen konnte. .
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